Im Mittelalter wurden viele antike Texte bewahrt, übersetzt und kommentiert. Universitäten und Bibliotheken sammelten Schriften über Astronomie und Astrologie, um sie zu vergleichen und zu analysieren. In dieser Zeit entwickelte sich eine enge Verbindung zwischen wissenschaftlicher Beobachtung und symbolischer Interpretation. Mit dem Buchdruck verbreiteten sich Schriften schneller, was zu einer größeren öffentlichen Bekanntheit führte. Gleichzeitig wurden Fragen nach Verantwortung und Zielsetzung der Interpretation diskutiert – eine Grundlage für den späteren kritischen Diskurs.
Mit der Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert verbreiteten sich Werke und Tabellen in größerem Umfang. Dadurch wurde der Zugang zu Informationen breiter und die Diskussion über Bedeutung und Grenzen astrologischer Deutungen öffentlicher. In vielen Regionen Europas setzten Debatten über Verantwortung, Nachprüfbarkeit und Zweck solcher Schriften ein. Diese Gespräche trugen dazu bei, Astrologie zunehmend als kulturelles, nicht ausschließlich wissenschaftliches Phänomen zu verstehen. Der dadurch angestoßene Diskurs bildet die Grundlage für den modernen, kritisch-reflektierten Umgang mit historischen Deutungssystemen.